2. Mannschaft startet in die Saison 2025/26 mit der Tabellenführung

Mit einem überzeugenden – wenn auch erwarteten – Sieg startete heute die 2. Mannschaft die Saison 25/26 mit 1:7 zu Gast gegen die 2. vom SV Dicker Turm bei ihnen in der großen Aula .

Die ersten zwei Punkte zu Anfang für Kai Wirth (6) und Stefan Scheffel (8) waren durch zwei Krankheitsausfälle der Esslinger geschenkt. Dann dauerte der Kampf an allen restlichen sechs Bretter zwei Stunden, als endlich Marc Ruff (7) seinen Mehrbauer gegen Limley verwerten konnte. Vorteil erhielt Marc durch Bauerngewinn am Damenflügel des sizilianischen Drachens, wo er seine Bauernmehrheit vorschob, um mit dieser alle Figuren Limleys zu binden. So konnte dann ein Königsflügelbauer sich frei laufen und entscheiden. Dann einigte sich Vihaan Krishnan (1) gegen Fuchs auf ein Remis. Zu Beginn entwickelte Vihaan unter Bauernopfer sich schneller gegen die Owen-Verteidigung und Fuchs‘ König hatte dann nur noch ein windiges Zuhause. Nach der Bauernrückgabe schaffte Fuchs durch gut koordinierte Figuren eine ausgeglichene Stellung zu erreichen, wo auch die eigene Königsstellung nicht mehr gefährdet war. Sichtlich unzufrieden einigte sich dagegen Hans-Martin Berner (3) gegen Hahnke. Denn vorausgegangen war ein überlegenes Positionsspiel von Hans-Martins russischer Variante in der Grünfeld-indischen Verteidigung. Inkonsequente Züge ließen den Vorteil verstreichen und in ein Turm-Endspiel hinübergleiten. Christoph Kandler (4) gegen Giese leitete die abschließende Siegesserie ein. Aus einem italienischen Vierspringerspiel kam er schnell in vorteilhafte Stellung. Einem ersten Bauerngewinn in einer zersplitterten Bauernstruktur folgte kurz darauf ein schwerer Fehler Gieses, der sich zeitlich und an seiner Königsstellung bedrängt sah, aber das Spiel kostete. Fares Kheder Hassan (5) zog in der ihm eigenen Art seinen eigenen Aufmarschplan gegen die Caro-Kann-Verteidigung von Froidevaux auf mit ausschwärmender Figuren, vorrückenden Bauern und einem unrochierten König. Den Figurenverlust im Mittelspiel konnte Froidevaux nicht mehr kompensieren und gab bei wenig Material auf. Den langwierigen Stellungskampf konnte Andrei Cernomorcenco (2) gegen Mannschaftsführer Doleschal zu einem Sieg bringen. Doleschal machte es Andreis sizialianischer Verteidigung schwer durch frühen Aufgabe seines Läuferpaares und teilweiser Festlegung des Bauernzentrums. Doch ein unbedachter Bauernverlust machte es ihm schwer durchzuhalten. Andrei fand den Schlüssel die Festung zu knacken. Nach vier Stunden war der 1. Mannschaftsieg der Saison geschafft.

Reinhold Richter 1929 – 2025

Im August ist unser Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzende Reinhold Richter gestorben.
Ein Rückblick auf sein langes und erfülltes Schachleben.

Bereits mit acht Jahren spielte Reinhold regelmäßig Schach mit seinem Vater, der ihn später mit in den Esslinger Schachverein nahm. Als Jugendlicher fing er mit Turnierpartien an. Schach ließ ihn nicht mehr los und brachte ihm viele interessante Begegnungen. So lernte er starke lettische Spieler kennen, die nach dem zweiten Weltkrieg einige Zeit in Esslingen verbrachten, bevor sie nach Amerika weiterzogen. Nach Reinholds Sieg mit Damenopfer bei einer Simultanveranstaltung von GM Sämisch 1948 in Geislingen erhielt er eine Audienz beim Großmeister, wobei sie auch ihr geliebtes Blitzschach spielten. Beim Schüleraustausch mit Tschechien wurde er von IM Pribyl familiär aufgenommen. Hier noch eine Auswahl seiner Schacherfolge und Stationen: Württembergischer Jugendvizemeister, vordere Plätze bei Studentenmeisterschaften, nominiert für die Württembergauswahl bei Länderkämpfen gegen Frankreich, Oberliga-Spieler in Esslingen und Kirchheim, viermal in Folge Vereinsmeister in Geislingen. 1964 war er Mitbegründer des Schachclub Kirchheim/Teck und übernahm die ersten acht Jahre den Vorsitz. Später wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Als Mathematiklehrer übernahm er auch die Schach-AGs an seinen jeweiligen Schulen. Sein besonderes Highlight war der Gewinn der deutschen Schulschachmeisterschaft in Hamburg durch seine Mannschaft vom Gottlieb-Daimler-Gymnasium Bad Cannstatt. Als Schulschachreferent hat er später für die Anerkennung von Schach als Schulfach und die entsprechende Bezahlung gekämpft und an einigen Schulen durchgesetzt. Für dieses Engagement und seiner Förderung der Schachjugend erhielt Reinhold Richter die goldene Ehrennadel des württembergischen Schachverbandes.

Trotz seiner vielen anderen Aktivitäten fand er immer Zeit zum Schach spielen. Als Mensch hat er „Schach als Sport“ gelebt und aufgrund seiner sportlichen Einstellung auch in schlechteren Positionen immer weitergekämpft. Seine Fähigkeit, die Konzentration über mehrere Stunden in einem Schachkampf hochzuhalten, hat ihm selbst im hohen Alter noch viele Punkte gebracht. Mit 90 Jahren hat er seine letzten Mannschaftskämpfe absolviert und mit seinem Enkel bis kurz vor seinem Tod noch im Altersheim Partien gespielt.

Der Schachclub Kirchheim wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Deutsche Meisterschaft der Schachjugend

Die Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften fanden in der Pfingstwoche im hessischen Willingen statt. Vom Schachclub Kirchheim waren Manuel Park, Vihann Krishnan und Aditi Guruprasad qualifiziert. Den letzten Schliff um gegen die besten Ihrer Altersklasse aus ganz Deutschland zu bestehen holten sich Manuel und Aditi gegen stärkere Spieler bei der offenen Stuttgarter Stadtmeisterschaft und Vihaan beim Kadertraining.
Laut Ranglisten waren nur Mittelfeldplätze zu erwarten, doch wie gelang der Kampf gegen die Aufregung bei einer riesengroßen Turnieratmosphäre von 500 Teilnehmern, die alle in der gleichen Halle spielen? Das neunrundige Turnier erfordert auch viel Ausdauer, denn die spielfreie Zeit wird mit der Partieanalyse und der Vorbereitung auf den nächsten Gegner genutzt. Hierfür steht das württembergische Trainerteam zur Verfügung. Ablenkung brachte das Teamblitzturnier, Simultanspiel gegen Großmeister und ein schachfreies Freizeitprogramm. Die begleitenden Familienmitglieder erkundeten den Wintersportort Willingen .

In der Altersklasse U14, wo Manuel antrat war klar, dass die vorderen Plätze die Titelträgen und -aspiranten unter sich ausmachen. Zum ersten Mal bei der deutschen Meisterschaft dabei kam mit einen Sieg in der Schlussrunde auf 3,5 Punkte was Platz 31 von 42 bedeutet.

Vihaan U12 startete gut mit 1,5 Punkten aus zwei Partien. Konnte sich dann lange bei 50% der Punkte halten, verlor aber seine letzte Partie was mit 4 Punkten Platz 41 von 66 bedeutet.

Mit Aditi waren wir auch bei den Mädchen U12w vertreten. Nach einer unerwarteten Niederlage in der zweiten Runde kämpfte sie sich ins Turnier zurück und schloss am Ende sogar mit 4,5 Punkten in der oberen Tabellenhälfte mit Platz 20 von 44 ab.